Betreff
Beschluss der Gemeindevertretung Blankenhagen zur Beteiligung am Verbundprojekt Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste
Vorlage
VBE/1516/2021/GBL
Art
BV Gemeinden

Beschlussvorschlag:

Die Gemeindevertretung Blankenhagen beschließt:

 

  1. Die Gemeinde Blankenhagen bewirbt sich als Partnergemeinde im Verbundprojekt Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste unter der Voraussetzung, dass sich die Nachbargemeinden Gelbensande und Ribnitz-Damgarten ebenfalls am Verbundprojekt beteiligen und die OSTSEESTIFTUNG im Herbst 2021 einen Auftrag zur Interkommunalen Biotopplanung erhält und die OSTSEESTIFTUNG sich für die Gemeinde Blankenhagen und die Nachbargemeinden entscheidet.
  2. Die Gemeinde unterstützt aktiv die Gewinnung der Nachbargemeinden zur Mitwirkung im Verbundprojekt.
  3. Die Gemeinde Blankenhagen befürwortet, dass der Projektträger OSTSEESTIFTUNG die Planung zum Interkommunalen Biotopverbund beauftragt. Die Planungskosten werden durch den Projektträger übernommen.
  4. Die Gemeinde Blankenhagen stellt nach Absprache und Möglichkeit geeignete kommunale Flächen für den Biotopverbund zur Verfügung. Zur langfristigen Sicherung der biotopverbessernden Maßnahmen wird die Gemeinde Blankenhagen – sofern erforderlich – Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflichten übernehmen, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
  5. Die Gemeinde Blankenhagen unterstützt die Planung der OSTSEESTIFTUNG, insbesondere durch Entsendung zweier Mitglieder zur Teilnahme an einem interkommunalen Arbeitskreis.

Als Teilnehmer werden benannt:      Frau / Herr ……………………………

                                                                              Frau / Herr …………………………….

 

 

 


Sachverhalt:

 

Die Vorpommersche Boddenlandschaft gehört zusammen mit der Nordöstlichen Heide - einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete an der südlichen Ostseeküste – zu den dreißig Hotspots der Artenvielfalt in Deutschland. Eine einzigartige Küstenlandschaft umschließt die Projektregion zwischen Rostocker Heide im Westen und der Insel Rügen im Osten.

 

Die OSTSEESTIFTUNG mit Sitz in Greifswald führt gemeinsam mit sieben Partnerorganisationen zwischen 2021 und 2026 das Verbundprojekt Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste durch. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt / Förderschwerpunkt Hotspots der Biologischen Vielfalt realisiert.

 

Einer der Projektschwerpunkte ist die Etablierung interkommunaler Biotopverbünde im gesamten Projektgebiet. Dabei sollen Kerngebiete von Artenvorkommen über Wanderkorridore und kleine Biotop-Trittsteine miteinander verbunden werden, um Tieren und Pflanzen der Kulturlandschaft geeignete Lebensräume zu bieten und so die Biologische Vielfalt in den Gemeinden zu fördern.

 

Die Gemeinde Gelbensande, die Gemeinde Blankenhagen und die Bernstadt Ribnitz-Damgarten. Diese drei Gemeinden sind durch den Wallbach/ Körkwitzer Bach als Biotop miteinander verbunden. Dieser Bach gehört mit zu den wenigen naturnahen Fließgewässern im westlichen Bereich des Projektgebietes. Aber auch Feuchtwiesen, wichtige Grünlandräume, die durch extensive Nutzung entstanden sind, gehören in diesen Bereich.

 

Die OSTSEESTIFTUNG wird voraussichtlich im Herbst 2021 einen Auftrag zur Interkommunalen Biotopplanung und der Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Umsetzung an ein Planungsbüro vergeben. Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den Partnergemeinden erarbeitet und dort vorgestellt, die Durchführung ausgewählter Maßnahmen in enger Abstimmung mit den Kommunen realisiert. Alle Planungen und Maßnahmen werden durch den Projektträger mit den zuständigen Behörden abgestimmt.

 

Die Landwirte der angrenzenden Flächen werden aktiv in die Planungsphasen einbezogen und von den mitwirkenden Gemeinden und der OSTSEESTIFTUNG um Mitarbeit gebeten.

Damit die Zielstellung des Interkommunalen Biotopverbundes erreicht werden kann, ist es u.a. notwendig, dass die Gemeinde Balnkenhagen mit einer Nachbargemeinde bzw. mehreren Nachbargemeinden kooperiert. Die abschließende Entscheidung, welche Gemeinden an dem Verbundprojekt mitwirken können, trifft die OSTSEESTIFTUNG.

 

 

Folgende Vorteile könnten sich aus einer Beteiligung der Gemeinde an den Projekt ergeben:

 

-          Maßnahmen für den Biotopverbund können zukünftig bei Planungen, wie z. B. Regionalplan, Flächennutzungsplan, Landschaftsplan oder Grünordnungsplan, berücksichtigt werden: Das von der OSTSEESTIFTUNG erstelle Biotopverbund-Konzept kann vielfach herangezogen werden und reduziert den Planungsaufwand. 

 

-          Die Biotopverbundkonzeption liefert einen aktuellen Stand der Artenvielfalt von Flora und Fauna in der Gemeinde. Außerdem werden bestehende Konzepte integriert, sodass ein Übersichtskonzept entsteht.

-          Das Maßnahmenkonzept dient als Grundlage für kommunale Entwicklungen und bietet (auch nach Projektabschluss Ende 2026) einen Maßnahmenpool für Ausgleichsmaßnahmen und Ökokonten.
 

-          Es erfolgt eine Vernetzung verschiedener Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft und Verwaltung vor Ort
 

-          Der Schutz von Biodiversität ist ein aktuelles und populäres Thema - Engagement und Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich sind sehr sinnvoll.

 


Finanzierung:

Die Kosten, welche durch die Bereitstellung geeigneter kommunale Flächen für den Biotopverbund und für die langfristige Sicherung der biotopverbessernden Maßnahmen durch Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflichten entstehen, um deren Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sind zurzeit nicht ermittelbar.